Die Fragen nach dem Lebenssinn sind so alt wie die Menschheit selbst:
Wer bin ich?
Warum bin ich hier?
Häufig funktionieren wir nur und denken, unser Lebenssinn ist Erfolg, ein Haus, eine Arbeit, eine Beziehung, ein Auto, Geld ….
Das mag uns auch erst einmal reichen – bis eine Krankheit kommt.
Eine Krankheit konfrontiert uns mit unseren existentiellen Ängsten, Zweifeln, Traumen und zur Auseinandersetzung mit unserer – körperlichen – Endlichkeit. Eine Krankheit fordert uns auf, inne zu halten und zu erspüren, wer wir sind und was wir hier wollen. So hat eine Krankheit als Sinnkrise ein großes Potential für die Betroffenen, sich selbst neu zu entdecken, ja, sogar sich selbst neu zu (er)finden. In diesem Sinne wurde der Begriff „Posttraumatisches Wachstum“ geprägt: Aus einer Krise wird eine Chance – wir wachsen als Persönlichkeit, in unser Potential.
Professor Richard G. Tedeschi hat zusammen mit seinem Team fünf Bereiche des posttraumatischen Wachstums herausgearbeitet:
- Intensivierung der Wertschätzung des Lebens: Materielle Dinge verlieren an Wert, unsere persönlichen Beziehungen gewinnen an Wert.
- Intensivierung der persönlichen Beziehungen: Unsere Fähigkeit zur Empathie nimmt zu.
- Bewusstwerdung der eigenen Stärken: Wir wissen nun, dass zwar die Sicherheit im Leben jederzeit angreifbar ist, aber auch, dass wir die Folgen schlimmer Ereignisse meistern können.
- Entdeckung von neuen Möglichkeiten im Leben: Nachdem alte Ziele zerbrochen bzw. entwertet wurden, suchen wir nun nach neuen Zielen und Aufgaben.
- Intensivierung des spirituellen Bewusstseins: Das durch das traumatische Ereignis herbeigeführte Grenzerlebnis wirft existenzielle Fragen auf. Dies kann uns zu einer größeren spirituellen Erkenntnis und zu größerer innerer Zufriedenheit führen.
Eine weitere Frage taucht auf:
Wofür lebe ich?
Das sinnerfüllte Leben hat eine Vision, die unser Herz zum Singen bringt. Eine Vision, in der wir über uns hinauswachsen und die unserem Leben zusätzlich noch Tiefe, Weite, Zentrierung und Offenheit gibt. Diese neue Vision gibt uns Bedeutung, Orientierung, Stimmigkeit und Wertschätzung.
So kann selbstschädigendes inneres Wachstum (Krebs) in inneres und äußeres Wachstum verwandelt werden, das uns selber hilft und der Welt gleichermaßen.
Übungen und Inspirationen:
- Schreiben Sie auf einen Zettel jeden Tag 5 Minuten die Antworten, die ihnen spontan einfallen zur Frage: Wer bin ich?
- Schreiben Sie jeden Tag 5 Minuten ihre tiefen Wünsche an das Leben auf. Überprüfen Sie, ob deren Erfüllung sich wirklich gut anfühlt im Körper.
- Gestalten Sie sich eine Visionstafel: Auf ein großes Blatt kleben Sie Bilder von Ihren Wünschen und Sehnsüchten und Zielen. Überprüfen Sie, ob die Erfüllung dieser Vision Ihr Herz zum Singen bringt: dann fühlt es sich gut an, gibt Energie, öffnet ihr Potential.
- Hängen Sie das Bild Ihrer Vision an einen Ort, den Sie täglich gut sehen.
- Verinnerlichen Sie dieses Bild, indem Sie sich vorstellen, sie riechen, schmecken, fühlen, tasten, sehen, hören die tiefe Aussage des Bildes – so als ob sich die Vision bereits erfüllt hat.
- Eine sinnerfüllte Vision kann zu einem Leitstern werden, der Ihnen Orientierung im Leben schafft. Er wird auf ihre Entscheidungen, Ihre Empfindungen, Ihr Wohlgefühl und noch vieles mehr in Ihrem Leben wirken.
- So können Sie eine sinnerfüllte Ausrichtung in Ihre Zukunft schaffen.